Korruption in Afrika

Inhaltsverzeichnis
Straßenkontrollen
In fast allen Ländern Afrikas gibt es viele Straßenkontrollen. Das können gemäßtigte 1-2 am Tag sein, wie z.B. im Senegal. Oder aber auch eine Kontrolle alle 1.000m, wie wir es streckenweise in Nigeria erlebt haben. Meist ist es eine Kontrolle der Polizei, doch oft kontrolliert auch das Militär, besonders in Grenznähe. Es gibt aber auch immer wieder Kontrollen von verschiedensten Ministerien wie das Ministerium für Forstwirtschaft, das Landwirtschaftministerium oder dem Gesundheitsamt. In manchen Ländern gibt es sogar Straßenkontrollen des Finanzamts. Selbst einzelne Landkreise oder Gemeinden kontrollieren, wer in ihre Städte einfährt. Nachdem die eigentliche Kontrolle abgeschlossen wurde, wird man dann oft nach etwas zu trinken gefragt. Ein Codewort für: Bitte gib mir etwas Geld. In manchen Ländern, ganz besonders in vielen Ländern von Westafrika ist man auch direkter: “Was hast du mir mitgebracht?”, “Gib mir irgendwas.” Von der heimischen Bevölkerung tun das auch die meisten. Auf stärker befahrenen Straßen gibt es an den Kontrollstellen kleine, bis richtig lange Rückstaus. Dort kann man dann sehr gut beobachten, dass ohne viel Diskussion fast alle einen Geldschein überreichen. Einmal konnten wir sogar beobachten, wie ein PKW es sehr eilig hatte und an der Kontrollstelle einfach vorbei gefahren ist. Jedoch nicht ohne dabei einen Geldschein aus dem Fenster zu werfen.
Wer nicht bezahlt, kann davon ausgehen, dass er ganz besonders intensiv kontrolliert wird. So lange, bis der Beamte etwas gefunden hat, das am Fahrzeug oder an den Papieren nicht in Ordnung ist. Auch das so erhobene Bußgeld wandert dann gerne in die Tasche eines der Beamten.
Über dieses Vorgehen kann man sich natürlich aufregen. Allerdings ist es so, dass in den Ländern, in denen diese Praxis intensiv ausgeübt wird, die Beamten extrem schlecht bezahlt werden. So schlecht, dass niemand davon leben, geschweige denn eine Familie ernähren könnte. Offensichtlich kann es sich der Staat nicht leisten, seinen Beamten ein anständiges Gehalt zu zahlen. Statt dessen ist es völlig normal, dass die Beamten hauptsächlich von diesem “Trinkgeld” leben.
In vielen Ländern ist es dann so, dass man von den reichen Touristen auch ein besonders fettes Trinkgeld erwartet. Die meisten Reisenden, lehnen jedoch diese Form von Besteuerung erst einmal ab. Also werden die Menschen kreativ um trotzdem ein dickes Trinkgeld zu bekommen. Da werden Straßennutzungsgebühren erfunden, falsche Anschuldigungen für Verkehrsdelikte erhoben oder in extremen Fällen auf Stur geschaltet: “Wenn du mich nicht bezahlst, lasse ich dich nicht weiter fahren”. Oft ist es so, dass solche Forderungen erhoben werden, während der Beamte den Reisepass oder die Fahrzeugpapiere in den Händen hält. Weigert man sich zu bezahlen, verschwinden die Papiere irgendwo hin und man wird schlicht erpresst: “Du bekommst die Papiere zurück, wenn du bezahlt hast.”
Diesem Muster begegnet man auch an vielen Ländergrenzen, wenn die Zollbeamten auch etwas vom Kuchen ab bekommen wollen. Gerne werden dort auch Gebühren für das einfache setzen des Einreisestempels in den Reisepass gefordert. Zusätzlich zu den legitimen Gebühren für ein Einreisevisa natürlich.
Wie reagiert man in so einer Situation?
Wenn man keine Zeit oder Nerven hat, sich auf dieses Spiel einzulassen, dann zahlt man. Nicht wenige Reisende tun das einfach.
Und wir? Wir wollen uns nicht erpressen lassen. Auch wollen wir dieses System der versteckten Steuern nicht unterstützen. Wir spielen auf Zeit. Glücklicherweise haben wir genug davon. Freundlichkeit ist dabei King. Freundlich erkundigen wir uns für welche Leistung genau hier eine Gebühr gewollt wird. Sind wir uns nicht 100% sicher, ob die geforderte Gebühr vielleicht nicht doch legitim ist, dann fragen wir nach einem Gebührenbescheid oder einer Quittung. Sehr oft endet das alles dann bereits an dieser Stelle in einem Lachen. Vorzutäuschen, dass man die Sprache nicht spricht und nicht versteht was der andere will, hilft manchmal auch. Ansonsten muss man die Situation tatsächlich aussitzen und sich dabei möglichst unbequem machen. Aus diesem Grund vermeiden wir es z.B. bei Kontrollen an die Straßenseite zu fahren. Steht man beim aussitzen mitten auf der Straße, wird die Autoschlange immer länger und der Druck oft zu groß und man darf weiter fahren. Viele der Länder in Afrika versuchen die Korruption aktiv zu bekämpfen. Mit unterschiedlichen Methoden und unterschiedlichem Erfolg. Doch je länger man an einer Kontrolle steht und alles durcheinander bringt, desto auffälliger wird diese Situation und oft umso unruhiger werden die Beamten. Bis jetzt sind wir noch immer um solche Zahlungen herum gekommen.
Botschaften und Konsulate
Anders sieht es auf den Botschaften und Konsulaten aus wenn man nach einem Visum fragt. Häufig möchte der Botschafter oder der Konsul dort ebenfalls gerne eine extra Bearbeitungsgebühr für seine Mühe. Oft ist das eine fixe Ausstellungsgebühr. Manche sind etwas rafinierter und bieten einen teureren Expressservice an. Gegen eine Extragebühr bekommt man das Visum noch am selben Tag. Lehnt man das ab, kann das Ausstellen des Visums gerne auch mal eine Woche dauern. Dabei sitzten die Beamten am längeren Hebel und man kommt um diese Servicegebühr nicht herum.
Auf der anderen Seite machen es einem besonders in Westafrika manche Länder wirklich nicht einfach an ein Visum für ihr Land zu kommen. Die Idee dahinter ist schlicht Vergeltung: “Euer Land macht es unseren Bürgern schwer an ein Visum zu kommen, dann machen wir es euch auch schwer.” Die offiziellen Gebühren können dabei auch schon gerne mal zwischen 150€ und 250€ pro Person und Visum liegen. Manche Länder, insbesondere Nigeria, verlangen offiziell, dass man sein Visum in seinem Heimatland beantragt. Was sehr unpraktisch für Langzeitreisende ist, da man dafür persönlich auf der Botschaft vorbei kommen muss und die Laufzeit des Visums bereits ab dem Tag der Ausstellung läuft. An vielen Botschaften von Nigeria wird man in Afrika deshalb einfach abgewiesen. In solchen Fällen ist man dann als Reisender schon richtig froh, wenn man eine Botschaft mit einem Beamten findet, der bereit ist für eine extra Servicegebühr einem trotzdem ein Visum auszustellen. Mehr als einmal waren wir am Ende richtig erleichtert eine Zusatzgebühr zahlen zu dürfen um unser Visum zu erhalten.
Wirtschaft und Politik
Doch auch im größeren Maßstab wird in Afrika gerne die Hand aufgehalten. In Ghana und Angola haben wir jeweils mit unserem Fahrzeug eine Werkstatt aufsuchen müssen. Dabei sind wir beides mal mit dem Geschäftsführer der Werkstatt ins Gespräch gekommen. Wie man als Europäer dazu kommt in Westafrika eine LKW Werkstatt zu führen. Welche Herausforderungen man sich dabei stellen muss und wie die Marktsituation ist. Kurzum, als Autohaus und Werkstatt eines europäischen Mutterkonzerns ist es verdammt schwer sich gegen die Konkurenz zu behaupten. LKWs aus China oder Indien sind um ein vielfaches billiger und man sei an Regularien aus Europa gebunden die für andere Unternehmen nicht gelten. So geht die Konkurrenz sehr offensiv in Verhandlungen und Ausschreibungen. Neben einem guten Preis wird dem Einkäufer immer gerne auch ein persönliches Geschenk angeboten. Wenn du dich entscheidest deine 10 LKW bei uns zu kaufen, bekommst du von uns einen Neuwagen aus Europa nur für dich selbst. Wenn du die LKW Flotte für den Straßenbau bei uns kaufst, dann hätten wir für dich diese Villa die wir nicht länger benötigen. Natürlich haben wir keine Möglichkeit zu überprüfen ob diese Geschichten stimmen, doch wenn man so etwas oft genug erzählt bekommt muss ja doch irgend etwas dran sein.
Endgültig moralfrei werden die Geschichten, wenn es um den Bergbau oder die Forstwirtschaft geht. Offenbar werden ausländischen Großunternehmen gerne Lizenzen für den Bergbau oder zur Abholzung ausgestellt. In solchen Geschichten bekommt der Präsident oder andere Politiker des Landes eine sehr großzügige, persönliche Spende in Millionenhöhe. Auch hier können wir nicht wissen, was davon der Wahrheit entspricht. Was wir aber wissen ist, dass chinesische, europäische und auch amerikanische Unternehmen im großen Maßstab in Westafrika Bergbau betreiben und jeden Tag Schiffsladungen mit gefällten Urwaldriesen Westafrika verlassen. Trotzdem leben die Menschen in diesen Ländern in Armut und maroder Infrastruktur. Was wir ebenfalls gesehen haben, ist wie prächtig und luxeriös die Villen und Amtsgebäude der Politiker ausfallen.
Doch auch hier müssen wir relativieren: Die meisten Länder in Afrika haben einen hohen Bedarf an Waren und Leistungen der Industrienationen. Getreide, Medikamente, Baumaterial, Fahrzeuge. All dass muss mit Devisen bezahlt werden die die meisten Länder in Afrika eigentlich nicht aufbringen können. Das die Güter trotzdem in die Länder geliefert werden hat seinen Preis…
Die Haltung der Einheimischen
Spricht man mit den Menschen, über dieses Thema dann sind sich erst einmal alle einig, dass Korruption eine schlimme Sache ist. Besonders die Geschichten, nach denen ausländische Unternehmen eine Lizenz zum Raubbau von Rohstoffen bekommen hätten und die Politiker im Luxus zu schwimmen scheinen, werden sehr detailliert und emotionsreich erzählt. Auch über die korrupte Polizei beschwert man sich gerne. Wir sitzen im Auto der Person, die uns gerade noch schlimme Geschichten über Korruption erzählt hat und wir kommen an eine Straßenkontrolle. Trotzdem bezahlt die selbe Person, die sich gerade eben über das Thema beschwert hat, kommentarlos eine “Straßennutzungsgebühr”. Ja, den Beamten kenne er persönlich und er könne das Geld gebrauchen. Dann kommt noch eine Polizeikontrolle und auch hier wird bezahlt, das gehe eben sehr viel schneller. Es ist offensichtlich oft einfach viel zu normal geworden als das man noch groß darüber nachdenkt und sich dem System verweigert.
Der Kampf gegen die Korruption
In Afrika gibt es 52 Länder und in vielen Ländern die wir davon bereist haben ist das Beschriebene eher selten und unauffällig. Dafür gibt es deutlich mehr Länder in denen nichts ohne die Frage nach extra Money zu gehen scheint. Auffällig ist, die Länder in denen am offensichlisten Raubbau betrieben wird und in denen eine korrupte Regierung vermutet werden kann sind auch die Länder, in denen wir am unverholensten nach Geld gefragt wurden.
Unabhängig davon hängen in vielen Ländern an der Grenze und in Behörden große Plakate, die einen auffordern Korruption nicht zu unterstützen. Oft zusammen mit einer Telefonnummer unter der man Vorfälle oder Verdachtsfälle melden soll. Wir sind durch Länder mit solchen Plakaten gekommen in denen wir nicht ein mal nach extra Money gefragt worden sind. Aber auch durch Länder in denen wir von einem Grenzbeamten mit den Worten begrüßt worden sind, was wir ihm denn schönes mitgebracht hätten. Nachdem wir dann wortlos auf das Plakat neben ihm gezeigt haben hat er mit den Schultern gezuckt und uns angegrinst.
Doch ausgerechnet unsere Fahrt durch Nigeria hat uns am deutlichsten gezeigt, dass sich etwas ändern kann, wenn man es konsequent genug einfordert: In all den Monaten in Westafrika, bevor wir Nigeria erreicht haben, hat uns Nigeria Sorgen bereitet. Wo und wie bekommen wir unser Visum her? Was ist dran an den Geschichten, dass man als Tourist um seine Sicherheit fürchten muss? Und laut den Erfahrungsberichten anderer Reisenden müssen die Straßenkontrollen der korrupten Polizei in Nigeria eine Klasse für sich sein.
Wir können bestätigen: In keinem anderen Land haben wir so viele Straßenkontrollen passiert. Auf unserem sehr direkten Weg von Benin durch Nigeria nach Kamerun haben wir irgendwann auf halbem Weg, nach 270 Straßenkontrollen, aufgehört zu zählen. Streckenweise konnten wir von der einen Straßenkontrolle aus schon die nächste sehen. Soweit wir das beurteilen können haben alle Fahrzeuge mit nigerianischem Kennzeichen an jeder dieser Kontrollen etwas den Beamten in die Hand gedrückt. Doch erstaunlicherweise wurden wir durch die meisten Kontrollen nach ein wenig Smalltalk einfach hindurch gewunken. Manchmal wurden wir nach unseren Papieren gefragt. Doch nur ganz selten kam die Frage nach etwas zu trinken oder nach Geld. In den Fällen war dann unsere Lieblingsantwort, dass wir unsere letzte Cola gerade seinem Kollegen in der letzten Kontrolle gegeben hätten. Oder wir haben uns erkundigt, ob er eine Vorstellung davon hätte durch wie viele Polizeikontrollen wir heute bereits gekommen sind und ob er wirklich glaube wir hätten noch Geld? (Großes Gelächter)
Doch trotz der hohen Anzahl der Straßenkontrollen in Nigeria sind wir ohne Probleme und ohne viel Argumentation durch Nigeria gekommen. Wir haben uns natürlich gefragt warum sich unsere eigene Erfahrung so drastisch von den Erfahrungen anderer Reisenden vor uns unterscheidet. Doch dann sind wir über eine Nachricht aus Nigeria gestolpert:
Auf YouTube gibt es einen Kanal einer Niederländerin, die alleine auf dem Motorrad durch die Welt fährt und dabei fast schon konstant ihre Kamera laufen hat: ItchyBoots. Diese ist nur wenige Wochen vor uns durch Nigeria gefahren und hat darüber auf YouTube berichtet. (Video) In diesem Video sind Polizeibeamte zu sehen, die sehr nachdrücklich nach Geld fragen. Doch sie ist erfahren genug um die Fragen nach Geld einfach abprallen zu lassen. Doch dieses Video wurde mehr als 10 Millionen mal angesehen…
Die Nachricht, über die wir nun gestolpert sind, war dass die Beamten aus diesem Video identifiziert wurden und ohne aufhebens unehrenhaft aus dem Polizeidienst entlassen wurden.
Wir nehmen an, dass aufgrund dieses Vorfalls, alle Reisenden in Nigeria mit äußerster Vorsicht behandelt werden.
Es würde uns natürlich sehr interessieren, wie lange diese Vorsicht Reisenden gegenüber angedauert hat.
Korruption korrumpiert
Ist man lange genug in Afrika, gewöhnt man sich daran. An die Fragen nach Money, sowie an die passenden Antworten. Aber es korrumpiert einen auch selber. Jeden Tag ein kleines bisschen. Bis man dann an den Punkt kommt an dem man tatsächlich ein Vergehen begangen hat. Zu schnell gefahren? Ein Stoppschild übersehen? In unserem Fall war es eine 10t Gewichtsbeschränkung die wir ignoriert haben. In den meisten Regionen werden Verkehsschilder ignoriert oder haben nur einen informativen Charakter. Doch es ist egal wenn alle 40-Tonner am 10t Schild vorbei durch die Innenstadt rollen. Der Tourist wird dann angehalten und eine Strafe ist fällig. Dann, ja dann ist man tatsächlich froh, dass in Afrika alles verhandelbar ist. 10t? Wir sind doch nur knapp darüber? 80€ Strafgebühr? Wie wäre es mit 10€ in die Kaffeekasse? Deal! Alle sind glücklich.
Ein anderes Beispiel betrifft die Zollpapiere, die wir für unser Fahrzeug für viele Länder benötigen: Ein Carnet de Passage. Dieses Dokument ist nur 12 Monate gültig und muss dann erneuert werden. Normalerweise funktioniert das nur, wenn man dafür eine Ländergrenze passiert. Doch in Namibia hat sich die Hauptstadt Windhoek als Knotenpunkt für Langzeitreisende in Afrika entwickelt. Viele lassen ihr Fahrzeug in Windhoek, fliegen zurück nach Europa und kommen im nächsten Urlaub wieder um von Windhoek aus das südliche Afrika zu bereisen. Alle diese Fahrzeuge brauchen je ein Carnet de Passage um so lange in Namibia bleiben zu dürfen. Alle diese Carnets müssen alle 12 Monate erneuert werden. Für die wenigsten kommt es gelegen dazu nach Namibia zu fliegen und mit dem Fahrzeug 500km zur Grenze nach Angola zu fahren, das neue Carnet abstempeln zu lassen und danach nach Windhoek zurück zu kehren. Über eine lange Zeit waren alle froh, dass es auf der Zollbehörde in Windhoek einen Beamten gab, der für eine Servicegebühr den erforderlichen Stempel auf die neuen Carnets gesetzt hat. - So lange, bis das aufgeflogen ist und jetzt alle wieder zur Grenze fahren müssen.
Was wir damit sagen möchten: Es ist sehr leicht Korruption zu verurteilen. Es ist einfach über Personen zu urteilen die Korruption unterstützen oder selbst korrupt sind. Doch es ist schwerer als man denkt, in einem korrupten System konsequent sauber zu bleiben und selber nicht die Vorzüge auszunutzen die man vielleicht in einem korrupten System hat.
Fazit
Wir möchten nicht urteilen. In Europa funktionieren die Dinge eher korrekt. In Afrika überwiegt der menschliche Faktor. Wer weiß schon, wo unser Geld besser aufgehoben ist? In der Tasche des Polizisten der damit seine Familie ernähren möchte, mit dem man sich auch noch nett unterhalten hat oder im Staatssäckel des Präsidenten, der mit der Versuchung ringt mit dem Geld seinen Pool zu vergrößern?